Hornissennest

Endlich mal wieder ein paar Fotos. Die wollte ich eigentlich schon Anfang August online gestellt haben, aber dann kam die Xeroxsache dazwischen, und ich hatte dann erstens keine Zeit, sie nachzuentwickeln und zweitens fand ich es auch nicht strategisch wertvoll, direkt noch eine Bildergalerie neu einzustellen, wenn die Seite so unter Last steht.

Also gibt es erst jetzt eine Bildergalerie, die ich Anfang August von einem Hornissennest geschossen habe. Die Hornissen haben sich in einem Vogelbrutkasten eingenistet. Darin scheint es ihnen ein bisschen warm zu werden, was man daran merkt, dass sich die Hornissen abwechselnd in den Eingang setzen und mit ihren Flügeln schlagen, um einen Luftstrom ins Nest zu leiten. Das ist auf einigen der Bilder auch gut zu sehen.

Einer weitere witzige Verhaltensweise, auch mehrfach gut zu sehen, ist, dass im Eingang sitzende Hornissen einem gerade landenden Artgenossen den Vorderkörper und die Vorderbeine entgegenstrecken. Witzig. Vielleicht kann das ja mal ein Insektenkundler auseinandersetzen, würde mich interessieren. Sämtliche Aufnahmen, teils in wunderschönem Abendsonnenlicht, entstanden übrigens mit einer Nikon D90 und dem Objektiv Nikkor AF-S 70-300mm f/4.5-5.6 G IF-ED VR – voll herangezoomt, aus respektvollem Abstand von ca. 2 Metern vom Stativ aus.

Edit: Danke an Thilo für Erklärungen zum Vorderbeine-Entgegenstrecken (kommen von der Seite hornissenschutz.de):

Größere Hornissen- und Wespenvölkern postieren gewöhnlich Wächter am Nesteingang, die durch kurzen Antennenkontakt die Identität heimkehrender Sammlerinnen überprüfen können und koloniefremden Eindringlingen den Zugang zum Nest verwehren. Dennoch gelingt es manchen Insekten, beispielsweise der Schwebfliegenart Volucella pellucens oder dem parasitisch lebenden Käfer Metoecus paradoxus, in die Nester von sozialen Faltenwespen einzudringen, ohne ernsthaft angegriffen zu werden. Möglicherweise verfügen diese Insekten über eine chemischen Mimikry (d.h. Nachahmung des Nestduftes) oder über Pheromone, die als Repellent oder Aggressions-Inhibitor fungieren (RUPP 1989, STEINMETZ 2002)
3. Mechanische Kommunikation

Mechanische Kommunikation finden wir beispielsweise während der Trophallaxis zwischen zwei adulten Individuen. Sammlerinnen bringen flüssige Nahrung im Kropf heim und geben sie auf Verlangen an Nestgenossinnen weiter. Das bettelnde Tier betastet und betrillert mit seinen Antennen dabei die Mundwerkzeuge der Spenderin und erhält daraufhin eine Portion Kropfinhalt. Die korrekte „Fühlersprache“ muss von jungen Hornissen erst erlernt werden (SPRADBERY 1973, EDWARDS 1980). Auch die Larven sondern bei taktiler Reizung Tröpfchen eines nahrhaften Speichelsekrets ab, welches den Imagines als Nahrung dient.„